Stockfotografie
Lohnt sich das noch?
Kürzlich hat Shutterstock seinen Vergütungsplan aktualisiert und dies seinen Anbietern (Fotografen/Videografen/Designer) per Mail kundgetan.
Die Reaktionen der mir bekannten Anbieter waren sehr eindeutig: Negativ.
Hauptkritikpunkt war das Zurücksetzen der Verkaufsstufen zum 01.01. jeden Jahres und ja – das ist für Anbieter mit einem großen, aktiven Portfolio mit Einkommensverlusten verbunden.
Für kleine Anbieter ist es wohl vorbei mit dem Traum vom passiven Einkommen bei Shutterstock, mittels attraktivem, über Jahre aufgebauten Portfolio und es dürfte spätestens nun eine Ernüchterung bzgl. dieser Ideen eintreten.
Doch war dieser Traum vom passiven Einkommen realistisch?
Richtig war, dass ein attraktives und großes Portfolio zu entsprechenden Verkaufszahlen führen kann und dass durch die bisherige Vergütungsstruktur der Erlös je Foto mit der Zahl der getätigten Verkäufe bzw. der Umsatzsumme absolut, stieg.
Richtig war und ist aber auch, dass neu hochgeladene Fotos besser in der Suche aufscheinen, der Anbieter besser zu finden ist und damit die Verkaufschancen deutlich erhöht sind. Wenn man eine längere Zeit passiv ist, wird man von Käufern weniger gut gefunden und der Umsatz sinkt entsprechend.
Dieser Effekt ist umso spürbarer je Größer die Gesamtzahl der angebotenen Fotos auf der jeweiligen Plattform ist. Derzeit werden auf Shutterstock mehr als 323.997.756 lizenzfreie Bilder angeboten und wöchentlich kommen 1.002.894 Bilder dazu (Stand 12.06.2020).
Außerdem sind auch Stockfotos der Mode unterworfen.
Wer vor 15 Jahren Büroszenen fotografiert und diese Fotos zum Verkauf angeboten hat, sollte sich nicht wundern wenn diese Fotos jetzt weniger gefragt sind. Kleidungsstile, Frisuren und gesellschaftliche Themen ändern sich und damit auch die Nachfrage nach entsprechenden Fotos.
Grafische Fotos sind zeitlos – verkaufen sich aber praktisch kaum.
Landschaften können sich auch ändern und spätestens mit geänderter Technik werden die ehemals gemachten Fotos weniger marktkonform. Stadtlandschaften sind ebenfalls einem ständigen Wechsel unterworfen.
So ganz „passiv“ war das Einkommen aus der Stockfotografie nie – wenn man es konstant hoch halten wollte.
Das habe selbst ich mit meinem kleinen, thematisch wenig marktkonformen Portfolio gelernt.
Dennoch hat die Stockfotografie einen gewissen Reiz.
Man kann unkompliziert ein Portfolio aufbauen und Bildrechte global vermarkten. Das Feedback zu den Fotos ist unmittelbar und das Produzieren von Stockfotos erweitert den eigenen Blickwinkel.
Man lernt ein professionelles arbeiten, setzt Kriterein Dritter um und merkt sehr schnell ob die gesetzten Ziele erreicht werden.
Bei Fototouren kann man immer auch ein Auge auf mögliche Stockfotos legen und ist so offener für Motive.
Bei Shutterstock bekommt man jeden Monat eine Shotlist mit angesagten Themen und man kann Stockfotografie durchaus als eine Challenge betrachten. Man sammelt Erfolge, gewinnt Erfahrung und kann zusätzliche Reichweite generieren.
Finanziell lohnend war Stockfotografie für mich nie und wenn ich die ganz bescheidenen Umsätze mit dem Zeitaufwand und Materialaufwand (ja, eine Kameraausrüstung verschleißt) in Verhältnis setzt, stellt sich mir einfach die Sinnfrage.
Für mich macht Stockfotografie derzeit dann Sinn wenn mich dieser spielerisch Part der Stockfotografie wieder reizt - oder ich mein "Stockfoto-Geschäftsmodell" ändere und gezielt aktuelle Themen fotografisch regelmäßig bediene.
Lohnender soll das Verkaufen von Videos sein – aber hier ist wohl auch der Aufwand höher.
Ich gehe davon aus, dass auch andere Anbieter ihr Geschäftsmodell überarbeiten werden und der Ertrag aus Stockfotografie weiter sinken wird. Wie bei Stockvideos, T-Shirt-Design und Anderem je nach Marktsättigung.
Falls Du dennoch Interesse an der Stockfotografie oder dem Anbieten von Videos bei Shutterstock hast, würde es mich freuen, wenn Du dich mit diesem Link anmeldest:
https://submit.shutterstock.com/?ref=202140535
Ich bekomme für eine Anmeldung unter diesem Link eine Provision und Dir entstehen keine Nachteile.
Vielen Dank!
P.S.
Hier findest Du meine Portfolio auf Shutterstock:
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